Newsletter 3/2020

Homeoffice und die Zeit nach Corona

Liebe Leserinnen und Leser,

was beherrschte vor drei Monaten die Nachrichten? Viele Debatten standen im Zeichen des Klimawandels, und die Energiewende war mehr denn je auf der medialen Agenda. Nicht zuletzt durch „Fridays for future“ und die Appelle zahlreicher Wissenschaftler*innen wurde uns klar, dass wir vor einer großen globalen Herausforderung stehen.

Mittlerweile können wir lapidar feststellen: the future is now. Vor rund zwei Wochen wurde berichtet, dass Deutschland seine selbst gesetzten Klimaziele für 2020 wohl einhalten wird. Die Emissionen von Stickstoffdioxid in China gingen im Februar auf einen Bruchteil ihres üblichen Wertes zurück und die Lufthansa lässt rund 60 Prozent ihrer Flugzeuge am Boden. Der Kontext dazu ist jedoch eine ganz andere globale Herausforderung: Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus krempelt unsere Lebensrealität rasant um und zwingt die Welt in den Krisenmodus. Wir möchten im aktuellen Newsletter trotzdem den Blick nach vorne richten und die Themen im Kontext von Energieeffizienz und Klimaschutz weiterhin behandeln.

Eine interessante Lektüre wünscht

Michael Scheuermann


Projekt des Monats: Futurium

Das Futurium ist ein Haus, das ein Stück Zukunft bereits in der Gegenwart vorlebt: Der architektonisch spannende Entwurf ist als Niedrigstenergie-Haus ausgeführt, verfügt über eine PV-Anlage und besitzt einen eigenen Latentwärmespeicher. Zudem ist das Gebäude vollständig barrierefrei.

Während das Museum momentan leider geschlossen ist, geht die Diskussion auf der eigenen Homepage weiter: Anfang April startete die digitale Gesprächsreihe #FuturiumForum zu unserem aktuellen Blick auf die Zukunft in Zeiten von Corona.

FUTURIUM

Die Futurium gGmbH besteht im Herzen Berlins, in touristisch und politisch prominenter Lage direkt an der Spree: mitten im Regierungsviertel und in…


Masterplan SolarCity Berlin

Der Plan erschien 2014 ehrgeizig, aber machbar: Berlin könnte es schaffen, bis zu 25 Prozent der benötigten Stromerzeug durch Solarenergie abzudecken. Um dieses Ziel in Zukunft zu erreichen, wurde unter Federführung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (SenWiEnBe) ein Masterplan SolarCity erarbeitet. Einen Hinweis dazu hatten wir im letzten Jahr im Newsletter. Teil des Prozesses war die Erarbeitung eines Katalogs von 27 Maßnahmen, mit denen man dem Ziel einer SolarCity näherkommen möchte. Mitte März wurde dieser Katalog vom Abgeordnetenhaus beschlossen, finanziert wird er aus Mitteln des BEK 2030.

Förderungen und Zuschüsse der IBB Berlin

Die IBB Berlin ist in den letzten Tagen vor allem mit dem sogenannten „Corona-Zuschuss“ in den Medien präsent gewesen. Der Ansturm war riesig, die Warteschlange lang und mehrmals wurde die Antragstellung pausiert. Trotz eines Pensums von rund 6.000 stündlich abgearbeiteten Eingängen wollen über 380.000 eingegangene Anträge bearbeitet werden. Ein Blick in die Zukunft ist auch ein Blick in die Zeit vor Corona: Im Rahmen der Maßnahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms 2030 (BEK 2030) hat die Investitionsbank Berlin (IBB) mehrere Förderprogramme für energetische Modernisierung aufgelegt.

HeiztauschPLUS fördert den Ersatz von ineffizienten und CO2-intensiven Heizkesseln zugunsten von energieeffizienten und CO2-armen Heizungsanlagen. Förderfähige Anlagen sind z.B. Gaskessel auf Basis von Brennwerttechnik oder Brennstoffzellenheizungen. Die Zuschusshöhe beträgt bis zu 4.500 Euro pro Anlage.

Zudem läuft das Förderprogramm EnergiespeicherPLUS. Darin werden netzdienliche Stromspeicher gefördert, wenn gleichzeitig eine neue PV-Anlage errichtet wird. Förderfähig sind Batteriespeicher oder Systeme, die Energie über Wasserstoff speichern. Die Förderhöhe beträgt bis zu 15.000 Euro pro Stromspeichersystem.

Bereits im Juni letzten Jahres hatten wir in unserem Berlin-spart-Energie-Newsletter über das Förderprogramm GründachPLUS berichtet. Hier steht Klimafolgenanpassung im Vordergrund: Die IBB fördert Dachbegrünungen bei Bestandsgebäuden mit maximal 60.000 Euro pro Gebäude bzw. maximal 75 Prozent der förderfähigen Kosten.

Schon im Jahr 2018 wurde das Förderprogramm WELMO (Wirtschaftsnahe Elektromobilität) aufgelegt. Auch darüber hatten wir damals in unserem Newsletter berichtet. Ursprünglich sollte das Programm bis Ende des vergangenen Jahres befristet sein. Im Januar 2020 wurde es allerdings nochmals um weitere zwei Jahre verlängert. Im Rahmen von WELMO geht es hauptsächlich um die Bezuschussung von Beratungsleistungen beim (gewerblichen) Einsatz von Elektromobilität.

Als Überleitung von Berlin zur EU an dieser Stelle noch der Hinweis auf die Klimaschutzoffensive für den Mittelstand von BMWi und KfW (Fördernummer 293). Diese ist im März angelaufen uns soll die Angleichung an die „EU-Taxonomie für klimafreundliche Aktivitäten“ unterstützen.

Green Deal der Europäischen Union

Im Dezember 2019 stellte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den sogenannten „Green Deal“ für die Europäische Union vor. Im Kern geht es um ein Wirtschafts- und Finanzprogramm, das gezielt nachhaltiges und klimaschonendes Wirtschaften fördern soll. Es umfasst zahlreiche Einzelmaßnahmen und zielt darauf ab, dass Europa 2050 zu einem klimaneutralen Kontinent wird. Dafür sollen in den kommenden zehn Jahren Investitionen von insgesamt 1 Billion Euro (!) mobilisiert werden.

Vielleicht wird im Rückblick die namentliche Anlehnung an die "New Deals" in den USA und UK auf eine andere Weise wahrgenommen, als es ursprünglich geplant war. Nach der Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008 verfassten Forscher*innen am Wuppertal Institut eine Studie mit dem Titel „A Green New Deal for Europe – Towards green modernisation in the face of crisis“ (PDF, engl). Zehn Jahre später hat das Wuppertal Institut die Studie nochmals aufgegriffen und in den aktuellen Kontext gesetzt.


Weitere Informationen – diesmal zum Reinhören

In der aktuellen Ausgabe möchten wir etwas vom üblichen Schema abweichen und statt Besuchs-Tipps für Events lieber ein paar Tipps zum Hören geben. Unsere kleine Auswahl an Podcasts und Audio-Angeboten:

Sie kennen noch mehr gute Energiewende- und Klimaschutzpodcasts? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail!


"Zukünftige" Veranstaltungen

Da momentan zahlreiche Veranstaltungen entweder verschoben werden oder ganz entfallen, ist der Hinweis für themenrelevante Termine zur Zeit schwierig. Wir versuchen dennoch, den allgemeinen Berlin-spart-Energie-Terminkalender möglichst aktuell zu halten und Sie bei der fachlichen Zukunftsplanung im Bereich Energieeffizienz unterstützen.

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