KiezKlima
Partizipative Entwicklung von Klimaanpassungsmaßnahmen im Berliner-Brunnenviertel
Vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels treten häufiger als bisher extreme Wetterlagen wie Starkregenereignisse oder lange Hitzeperioden auf und stellen die Städte vor neue Herausforderungen. Im Oktober 2014 startete das dreijährige Forschungsprojekt „KiezKlima – Partizipative Entwicklung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen am Beispiel des Berliner Brunnenviertels als innovative Strategie in der Stadtteilentwicklung“, dessen Ziel ist es neue Strategien für die Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen in den Stadtquartieren zu finden.
Extreme Wetterlagen wirken sich insbesondere in hoch verdichteten Stadtquartieren negativ auf die Lebensqualität der Anwohner*innen aus. Für Kommunen, Unternehmen und Privathaushalte ergeben sich daraus zunehmend erhebliche Kosten, u.a. durch die Schadensbeseitigung, höhere Krankenstände und steigende Versicherungskosten. Um die Folgen des Klimawandels abzumildern, sind umfangreiche Klimaanpassungsmaßnahmen erforderlich.
Im Projekt „KiezKlima“ haben wir gemeinsam mit Bewohner*innen und Akteur*innen im Pilotgebiet Brunnenviertel in Berlin Mitte Klimaanpassungsmaßnahmen entwickelt, diskutiert und geplant. Zudem konnten erste kleine bauliche Maßnahmen bereits umgesetzt werden. Die Projektprozesse und -ergebnisse wurden evaluiert, um daraus übertragbare Handlungsempfehlungen für andere Stadtquartiere abzuleiten (s. Handlungsleitfaden zur Partizipation an Klimaanpassungsmaßnahmen). Das Projekt knüpfte dabei an unsere Erfahrungen und Strategien im Quartiersmanagement Brunnenstraße an.
Im Rahmen des Projekts wurden folgende zentrale Fragestellungen bearbeitet:
- Welche Art der Beteiligung braucht man für die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen auf Quartiersebene?
- Welche Form der Ansprache erreicht die unterschiedlichen Akteure?
- Welche konkreten Anpassungsmaßnahmen lassen sich für das Pilotgebiet aus dem Ist-Zustand des lokalen Mikroklimas ableiten, entwickeln und umsetzen?
- Welche Erkenntnisse sind auf andere Quartiere übertragbar?
Zudem wurden die bestehenden Netzwerke, Akteure und Partizipationsmaßnahmen analysiert, und es wurdeein Beteiligungskonzept zur Sensibilisierung für Klimaanpassungsmaßnahmen entwickelt, das im Brunnenviertel exemplarisch umgesetzt wurde.
Das Forschungsvorhaben wurde von der L.I.S.T. GmbH zusammen mit Eimer Projekt Consulting (EPC) konzipiert und erarbeitet, die L.I.S.T. GmbH übernahm dabei die Projektleitung- und Koordination. Das Projekt wurde im Rahmen der „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ (DAS) durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert und durch den Projektträger Jülich begleitet. Ggemeinsam mit dem Fachgebiet Klimatologie an der TU Berlin und der CQ Beratung+Bildung GmbH sowie den Unterauftragnehmern Bureau Baubotanik und EPC wurde das Projekt durchgeführt und finanziell sowie personell durch die degewo, die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und das Bezirksamt Mitte von Berlin unterstützt. Dadurch bündelt „KiezKlima“ das Know-how und die Expertise unterschiedlicher Akteure aus Forschung, Beratung, Verwaltung und Stadtteilarbeit.
Gottschedstraße 33
13357 Berlin
Mitte
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