Newsletter 9/2019
Wärmedämmung
Liebe Leserinnen und Leser,
der Sommer geht und es wird herbstlicher in der Stadt. Pullis, Mützen und Mäntel kommen wieder vorne in den Schrank und wir packen uns etwas dicker in warme Kleidung ein – Es gibt ja kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung. Für Gebäude gilt das in ähnlicher Weise auch: Wärmedämmung verhindert ein Auskühlen im Winter und übermäßiges Schwitzen im Sommer. Im aktuellen Berlin-spart-Energie-Newsletter beschäftigen wir daher mit dem Thema Dämmung an Gebäuden. Außerdem möchten wir Sie noch zu unserer Aktionswoche „Berlin spart Energie“ im November einladen. Dort können Sie berlinweit Energiewendeprojekte besuchen und aus nächster Nähe entdecken – entsprechend warm angezogen versteht sich.
Eine interessante Lektüre wünschen
Michael Scheuermann, Robert Volkhausen
Beratung ist von Vorteil
– nicht nur bei Stilfragen
Jede Immobilie hat Eigenheiten und vielleicht auch Problemzonen. Deshalb sind in den meisten Fällen Beratungsangebote von Experten sowie ein Rat von fachkundigen Handwerkern viel Wert. So bringen die ersten vier Zentimeter an zusätzlicher Dämmung den höchsten Energieeinspareffekt – danach nimmt das Einsparpotential exponentiell ab.
Wie viel Dämmung für die Erfüllung der EnEV-Mindestanforderungen darüber hinaus notwendig sind – und ob es sich lohnt, für eine Förderung strengere Vorgaben zu erfüllen – klärt eine Einzelfallbetrachtung. Es geht im Wesentlichen darum eine passende Lösung zu finden, die weder den eigenen Geldbeutel überstrapaziert noch übers Ziel hinaus schießt. Ein schwitzendes Gebäude mit Feuchtigkeit und Schimmel im Inneren ist nicht nur ärgerlich, sondern auch für die Gesundheit gefährlich.
Kurze Hose, dicke Jacke
– abgestimmtes Outfit
Die Möglichkeiten bei Materialien und technischen Lösungen sind vielfältig: Neben synthetischen und mineralischen Dämmstoffen, ist inzwischen auch eine ganze Bandbreite an organischen bzw. ökologischen Stoffe auf dem Markt erhältlich. Je nach Bauart und Einsatz kann innen, außen oder im Kern gedämmt werden.
Eine richtige Planung im Voraus – wie zum Beispiel in Form eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) – hilft dabei Fehler zu vermeiden. Außerdem können so die Investitionen besser gestaffelt werden und eventuelle Synergien von „Sowieso-Kosten“ (wie etwas Kosten für Einrüstung) besser ausgenutzt werden.
In vielen Fällen spielt auch die Reihenfolge der Maßnahmen eine Rolle: Bei einer Dacherneuerung einen größeren Dachüberstand bzw. -ortgang für eine spätere Dämmmaßnahme einzuplanen, erspart späteren Aufwand. Bei älteren Gebäuden (in der Regel vor Baujahr 1985/1990) ist auch das Zusammenspiel von Heizungsmodernisierung und Dämmung einen genauen Blick wert.
Projekt des Monats: MINIMAL WOHNEN
Unser Projekt des Monats hat eine maßgeschneiderte Lösung für seine Gebäudehülle bekommen, die auch technisch spannend ist. In die gefaltete Leichtbaufassade von MINIMAL WOHNEN sind sowohl Außendämmung als auch Heizkörper integriert. Der Wandaufbau selbst hat lediglich eine Stärke von 24 cm, weist jedoch extrem gut U-Werte auf. Zudem erfüllt der Aufbau die an der Prenzlauer Allee geforderte Schallschutzklasse 6. Die Wärmeversorgung des KfW 55-Effizienzgebäudes wird mit einem BHKW realisiert.

Fassadendetail. Bild: Jan Bitter

Planungszeichnung. Abbildung: Nägeliarchitekten
Studien und Publikationen zum Thema
- Fraunhofer IBP Bericht: Langzeitbewährung von ausgeführten WDVS (2015)
- FAQ zum Thema Wärmedämmung vom Umweltbundesamt (2016)
- Leitfaden Dämmstoffe 3.0 der Stadt München (2017)
- Studie von E-Zeit Ingenieure im Auftrag des BBU: „Energiewende – Irrtümer aufbrechen, Wege aufzeigen“ (2018)
Sicherheit und Umweltfaktoren bei Dämmung
- Kurzes FAQ zur Brandsicherheit von WDVS des VDPM und anderen Organisationen (2017)
- Seite des Umweltbundesamts zu ökologischen Kriterien für WDVS
- Studie des UBA / BMU zur Entwicklung von Kriterien eines Umweltzeichens Blauen Engel für WDVS (2018)
- Praxismerkblatt zum Brandschutz bei WDVS von mehreren Verbänden (2018)
Fördermöglichkeiten in Berlin
Veranstaltungen zum Schwerpunkt
DEN-GRE Abendforum 2019
Deutsches Energieberaternetzwerk
Was können wir nach fast 18 Jahren EnEV nun festhalten und wo führt der Energieausweis der Zukunft hin? An welchen Kriterien können Erfolge festgemacht werden? Das ist nur ein erster Ausblick auf die Fragen, die wir in Diskussion stellen werden...
14.10.2019
Programm und Anmeldung
Bauen um Bestand und Planen einer Innendämmung
Architektenkammer Berlin
Ausgehend von den öffentlich-rechtlichen Anforderungen der EnEV und dem EEWärmeG und einer demgegenüber sachgerechteren energetischen Analyse des Bestandgebäudes liefert das Seminar einen Überblick über die planerischen Aufgabenstellungen...
21.10.2019
Programm und Anmeldung
Knauf Außenwand Kongress
Knauf Gips KG
Beim Knauf Außenwand Kongress für Architekten und Planer zeigen wir Ihnen Konstruktionslösungen zur Erfüllung dieser Anforderungen. Freuen Sie sich auf fundierte Fachvorträge, interessante Ein- und Ausblicke und gute Gespräche unter Fachleuten...
07.11.2019
Programm und Anmeldung
18. Deutscher Fassadentag
Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. – FVHF
An zukunftsorientierten Projekten lässt sich bereits heute ablesen, in welche Richtung die Fassadenplanung geht: Der 18. Deutsche Fassadentag findet in diesem Jahr unter dem Motto „Multifunktional und intelligent: VHF – Die Fassade mit Mehrwert“ statt...
21.11.2019
Programm und Anmeldung