Klimafreundliche Stadtoase „PrimaKlimaGarten“

Der PrimaKlimaGarten ist ein innovatives Pilotprojekt im Berliner Stadtteil Lichtenrade und die erste Stadtoase im Bestand von degewo. Im Kiez Bornhagenweg/Pechsteinstraße entstand auf einer vormals ungenutzten Fläche ein klimaangepasster Gemeinschaftsgarten, der Biodiversität, Aufenthaltsqualität und Klimaschutz vereint. Das Projekt ist Bestandteil der degewo-Klimaschutzstrategie und ein herausragendes Beispiel für partizipative Stadtentwicklung. Die energetische Innovation des PrimaKlimaGartens liegt im Bereich der Klimaanpassung an den urbanen Wärmeinseleffekt. Durch gezielte Begrünung mit klimaresilienten Pflanzen, der Anpflanzung schattenspendender Bäume und der Anlage von Blühwiesen wird das Mikroklima nachhaltig verbessert. Die Vegetation kühlt die Umgebung durch Verdunstungskälte, bindet CO2, filtert Schadstoffe aus der Luft und reduziert somit den Energiebedarf für Gebäudekühlung an heißen Tagen. Besonders relevant für „Berlin spart Energie“ ist, dass durch diese naturnahe Lösung auf technische Klimatisierung im Freiraum verzichtet werden kann und gleichzeitig die Lebensqualität der Bewohnerschaft erheblich steigt. Direkte Energieeinsparungen lassen sich über vermiedene Kühlleistungen in den angrenzenden Wohngebäuden quantifizieren. Modellrechnungen zeigen, dass sich in Stadträumen mit hoher Begrünung die Umgebungstemperatur um bis zu 2–3 °C absenken lässt, was den Bedarf an Klimaanlagen signifikant verringert. Gleichzeitig wird CO2 gebunden und die Biodiversität gestärkt.

Durch die Entsiegelung von Flächen werden Starkregenrisiken reduziert und das Regenwasser klimafreundlich vor Ort versickert. Der PrimaKlimaGarten ist ein Gemeinschaftsprojekt, das von Anfang an mit den Anwohnenden partizipativ entwickelt wurde. Die Gartengruppe der Nachbarschaft und das Landschaftsarchitekturbüro gruppe F planten gemeinsam Elemente wie Hochbeete, Kräuterspiralen, Naschhecken, Benjeshecken und eine naturnahe Spiellandschaft. So entstand ein Ort, der ökologische Aufwertung und sozialen Zusammenhalt ideal verbindet. Ausgangspunkt war eine kaum genutzte Hoffläche zwischen Wohngebäuden. Ziel der Planung war, diese Fläche klimaangepasst, ökologisch wertvoll und gleichzeitig für die Nachbarschaft erlebbar zu gestalten. Neben Aufenthaltsbereichen, Spielflächen und Gartenbereichen spielt die klimaresiliente Bepflanzung eine zentrale Rolle für die Reduzierung von Hitze und die Förderung der Artenvielfalt.

Investitionsvolumen: ca. 250.000 €
Größe der umgestalteten Fläche: ca. 2.500 m²
Anteil entsiegelter Fläche: ca. 60 %
Pflanzleistung: über 50 neue Bäume, zahlreiche Sträucher, Stauden, Kräuter
Umsetzung: 2023–2024
Erwartete Energieeinsparung (indirekt): Reduktion sommerlicher Kühlleistungen durch Umgebungskühlung, Beitrag zur CO2-Reduktion durch Bepflanzung
Träger der Umsetzung: degewo, gruppe F, Gartengruppe Bornhagenweg