Denkmalschutz kann klimaneutral
Das Pallasseum
Das Pallasseum in Berlin-Schöneberg wird zum Vorreiter der nachhaltigen Stadtentwicklung: Ab 2025 deckt das denkmalgeschützte Wohngebäude 65% seines Wärmebedarfs durch Abwärme eines Rechenzentrums und zeigt, dass Dekarbonisierung im Gebäudebestand sozialverträglich möglich ist.
Das Pallasseum in Berlin-Schöneberg ist eines der bekanntesten Wohngebäude der Stadt. Erbaut in den 1970er-Jahren, weist es einen hohen Wärmeverbrauch auf. Als kommunaler Eigentümer stand die Gewobag vor der Herausforderung, die aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) geforderte Dekarbonisierung sozialverträglich zu gestalten. Außerdem stellt die unter Denkmalschutz stehende Gebäudehülle eine Hürde für bauliche Veränderungen dar.
Mit der Umsetzung unseres Energiekonzepts zeigt die GASAG Solution Plus, dass eine erfolgreiche Dekarbonisierung im Gebäudebestand auch unter anspruchsvollen Bedingungen möglich ist. Ab Oktober 2025 wird das Pallasseum 65% seines Wärmebedarfs aus der Abwärme eines Rechenzentrums decken.
Wie unvermeidbare Abwärme nutzbar gemacht wird
Bei dem Betrieb eines Rechenzentrums fällt durch die Kühlung der Server Abwärme an. Sie wird in der Regel ungenutzt in die Umwelt abgeführt. GASAG Solution Plus nutzt diese Abwärme im Projekt Pallasseum erstmalig in Berlin zur Wärmeversorgung eines ganzen Wohnkomplexes.
Wie funktioniert das?
Es wird eine 140 Meter lange Wärmetrasse errichtet, die das benachbarte Rechenzentrum mit dem Pallasseum verbindet. Die Wärmelieferung startet am Wärmetauscher, der im Rechenzentrum aufgestellt wird. Da die Abwärme kein ausreichend hohes Temperaturniveau für eine Direkteinspeisung bietet, wird sie per Wasser-/Wasser-Wärmepumpe auf 70-75 °C erhöht und so nutzbar gemacht. GASAG Solution Plus bindet diese Wärme hydraulisch in die Bestandsanlage des Pallasseums ein und ergänzt sie durch neue effiziente Erdgas-Brennwertkessel. Diese decken die Spitzenlastversorgung ab und dienen als Sicherheit bei einem Ausfall.
Dekarbonisierung ist sozialverträglich umsetzbar
Durch die konstante Quelltemperatur können die Wärmepumpen mit höherem Wirkungsgrad arbeiten. Das schlägt sich in einer hohen Wirtschaftlichkeit der Wärmeerzeugung und in einem attraktiven Wärmepreis nieder. Damit bleiben die Kosten für Heizung und Warmwasserbereitung trotz hoher Investitionen und besserer Ökobilanz auf dem heutigen Niveau. Mit dem Projekt Pallasseum beweist GASAG Solution Plus, dass die Dekarbonisierung im Gebäudebestand sozialverträglich umsetzbar ist und die Nutzung von Abwärme ein wirksamer Baustein der Wärmewende sein kann.
Pallasseum
Pallasstraße 3
10781 Berlin
Tempelhof-Schöneberg
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