Hufeisensiedlung – UNESCO-Welterbe

Zeitlose Architektur von Bruno Taut

Die Hufeisensiedlung – 1924 vom Deutsche Wohnen-Vorgänger GEHAG erbaut – war richtungsweisend für Siedlungsarchitektur der 1920er und 1930er Jahre. Auch heute noch erfüllt die zeitlose Architektur von Bruno Taut alle Anforderungen des modernen Wohnens.


Nach Plänen von Bruno Taut und Martin Wagner sollte die Hufeisensiedlung als eines der ersten Projekte im sozialen Wohnungsbau günstigen und hochwertigen Wohnraum schaffen.
 
Auf dem Gelände des ehemaligen Ritterguts Britz im Süden Berlin-Neuköllns entstand die Siedlung in sechs Etappen von 1925 bis 1933. Durch den starken Zuzug infolge der hohen Arbeitslosigkeit nach dem Ersten Weltkrieg waren viele Wohnungen in Berlin chronisch überbelegt. Oft lebten in einer Ein-Zimmer-Wohnung mehr als fünf Personen.
 
Bruno Taut leitete als verantwortlicher Architekt und Stadtplaner der Gemeinnützigen Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktiengesellschaft (GEHAG) die Planung der neuen Siedlung. Zusammen mit Stadtbaurat Martin Wagner entwickelte er das stadtplanerische Konzept der Hufeisensiedlung. Im Sinne des „Neuen Bauens“ wollten Taut und Wagner industrielle Arbeitsmethoden im großen Stil auf das Bauwesen übertragen.
 
Für die Freiraumplanung wurde Leberecht Migge beauftragt, zur Ausführung kamen jedoch die Pläne des Neuköllner Gartenamtsleiters Ottokar Wagler. Das Hauptgebäude umschließt einen Pfuhl und eine Grundwassersenke, darüber hinaus bildet die Zeilenbebauung mehrere hofartige Bereiche, sodass Ähnlichkeiten mit einem Angerdorf bestehen. Die Prinzipien der Gartenstadt wurden in der Hufeisensiedlung geschickt mit den großstädtischen Elementen des langen Häuserblocks vereint.
 
Die 1.072 Wohnungen verfügen über vier verschiedene Grundrisstypen. 472 liegen in aneinander gereihten Einfamilienhäusern, 600 befinden sich in den dreigeschossigen Mietshäusern. Zentrum der Anlage ist das Hufeisen.
 
Mit wenigen einfachen, aber effektiven Mitteln gestaltete Taut die funktionale und eher schlichte Architektur. Sprossenfenster, Klinkerverblendungen an den Gebäudeecken, der Gegensatz von Glatt- und Rauputzflächen sind wesentliche Kennzeichen der Hufeisensiedlung. Besonderes Highlight ist die Farbgebung.
Die lange Front der Fritz-Reuter-Allee ist in „Berliner Rot“ (ochsenblutfarben) gestrichen und wird deshalb im Volksmund „Rote Front“ genannt. Hervorspringende Treppenhäuser gliedern die Fassade. Die Eingänge strahlen in kräftigem Blau. Zur damaligen Zeit stieß die Farbgestaltung auf viel Kritik, inzwischen ist sie jedoch zum Markenzeichen der Siedlung geworden.
 
Die Hufeisensiedlung war richtungsweisend für die Siedlungsarchitektur der 1920er und 1930er Jahre und ist auch heute noch trotz der relativ kleinen Wohnungsgrößen von circa 49 m² ein attraktives Wohngebiet. Über die Hälfte der 3.100 Bewohner leben seit mehr als 20 Jahren in der Siedlung.

HUFEISENSIEDLUNG 16
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Hufeisensiedlung167
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Hufeisensiedlung7
Hufeisensiedlung7
Liningstr 02
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Liningstr 01
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Informationen und Hinweise

www.welterbesiedlungen-berlin.de

Die Hufeisensiedlung gehört zu den Siedlungen der Berliner Moderne, die 2008 in den Welterbeschutz der UNESCO aufgenommen wurde.

Anschrift

Mecklenburgische Straße 57
14197 Berlin

Charlottenburg-Wilmersdorf

Präsentiert von
Deutsche Wohnen AG

Ansprechpartner*in

Julian Pinning
030 / 897 86 508
pr@deutsche-wohnen.com

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