Das Plusenergie-Niedrigstenergiehaus am See

Öko-WDVS trotzt Feuer und Specht

Schon ab 2021 schreibt die EU in Deutschland für Neubauten den Niedrigstenergie-Standard vor. Dieser Neubau eines Einfamilien-Plusenergiehauses zeigt, dass er schon heute in Berlin machbar ist – bei bester Behaglichkeit und mit viel Know-how aus Berlin und Brandenburg.


Ziel des Projektes ist es, zu zeigen, dass bereits heute unter Einsatz von möglichst viel Know-how und Technologien aus Berlin und Umgebung, der Niedrigstenergie-Standard 2021 einfach machbar ist. Das 200-qm-Haus soll zum Nachmachen anregen und Ideen geben. Ein "Nahezu-Null-Energie-Haus" ist kein Hexenwerk.

In Planung und Ausführung wurde die Philosophie des Passivhauses umgesetzt: Eine sehr gute wärmebrückenfreie Gebäudehülle, eine flüsterleise Komfortlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung und eine Erdreich-Wärmepumpe sowie eine Solarstromanlage bringen den Energiebedarf des Gebäudes nahe Null. Die Solarstromanlage produziert im Jahr das zwei- bis dreifache des Strombedarfs. Das Haus verzichtet auf hochkomplexe Gebäudeautomation. Viel Tageslicht, ein hoher Schallschutz, der überwiegende Einsatz von zertifizierten allergikergeeigneten Materialien und natürlichen Baustoffen sorgen für das Wohl der Bewohner.

Das Haus hat einige Besonderheiten. Aufgrund seiner Lage am Hermsdorfer See verzichtet es auf einen Keller. Als Gründung unter der Bodenplatte dienen 45 cm Glasschaumschotter. 400 t Massivbauteile v.a. aus Kalksandsteinwänden dienen als Wärmespeicher und sorgen in Kombination mit der außen liegenden Wärmedämmung für gleichmäßige Temperaturen über das ganze Jahr. Einen verlustreichen Pufferspeicher gibt es nicht.

Das Weiß der Fassade, die sehr gute Dämmung sowie Jalousien an allen Fenstern vermeiden sommerliche Überhitzung. Auch die "Spechtsicherheit" am Landschaftsschutzgebiet wird durch den ökologischen Außendämmstoff Mineralschaum erreicht.

Die elektrisch betriebene Sole-Erdreich-Wärmepumpe sorgt für Raumheizung, Warmwasser und bei Bedarf auch für Kühlung. Kapillarrohrmatten aus Berliner Produktion z.T. in Fußboden, Wand und Decke sorgen für Heizung mit einer Vorlauftemperatur von maximal 27°C und bei Bedarf für Kühlung mit einer Vorlauftemperatur von 20°C. Die extrem niedrige Heizungs-Vorlauftemperatur für die Kapillarrohrmatten wurde durch eine Modifikation der nun noch effizienteren Wärmepumpe ermöglicht.

Auf dem Süd-Dach produziert eine 10 kWp Solarstromanlage fast vollständig den Strom für die Wärmepumpe, den Haushaltsstrom und in Zukunft auch für Elektromobilität/Batteriespeicher.
Die Wärmepumpe kann ihre Leistung in einem großen Bereich regeln, von der kleinsten Heizleistung mit 1,2 kW (aus 300 W Solarleistung) bis zur max. notwendigen Heizleistung mit ca. 3,0 kW (aus 750 W Solarleistung). Die große Speichermasse und die perfekte Dämmung verhindern das nächtliche Auskühlen des Gebäudes. Daher genügt der sonnengestützte Tagbetrieb der Wärmepumpe.

Rund um die Uhr führt die Lüftungsanlage frische Außenluft ohne manuelles Lüftungsmanagement zu. Die Wärmerückgewinnung sorgt auch an Frosttagen für Frischlufttemperaturen nicht unter 16°C. Eine Feuchterückgewinnung verhindert nicht nur zu trockene Luft im Winter, sondern auch das Einfrieren des Wärmetauschers an besonders kalten Tagen.

Energieeffizienz in den Bädern wird z.B. durch Wasserspararmaturen, Duschwarmwasser-Wärmerückgewinnung, sehr kurze Leitungslängen ohne Warmwasserzirkulation und fußwarme, weich federnde Naturkautschukbeläge sowie bei Bedarfsspitzen mit elektrischen Durchlauferhitzern und mit 150 W-Heizstrahlern erreicht.

Anschrift

Pforzheimer Straße 20
13469 Berlin
am Hermsdorfer See

Reinickendorf

Präsentiert von

Ansprechpartner*innen

Andreas Hermelink
0163 - 730 50 89 0163 - 730 50 89

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